Die KI in Games - eigentlich ein altes Eisen?
16.10.2023 - KI, diese zwei Buchstaben sind momentan das Gesprächsthema in den unterschiedlichsten Bereichen. Speziell im Gaming eröffnen sich durch diese Technik ganz neue Möglichkeiten. Dabei ist der Einsatz von KI gar nicht neu, sondern anders. Doch ist wirklich alles so gut, wie es oftmals klingt, oder steigen hier auch dunkle Wolken am Horizont auf? Zeit für einen genauen Blick auf die Situation.
Künstliche Intelligenz integriert in einem Spiel, solche Methoden sind nicht neu. Wer schon einmal ein Spiel gespielt hat, dem werden die Begriffe Bot oder NPC geläufig sein. Meist kennen wir die KI als stumpfsinnig agierende Einheit, die jegliche Spielintelligenz vermissen lässt. Ein typisches Beispiel sind hier die Bots, die bei War Thunder in einigen Spielvarianten vorkommen. Natürlich wurde die KI im Laufe der Zeit immer weiter verbessert und manch ein Spiel kann mittlerweile auch wirklich gute KIs vorweisen. Dennoch können sich auch diese Varianten nicht mit den heutigen KIs messen und der Grund dafür ist einfach. Der Einsatz von KIs in Spielen basierte stets auf der Grundlage vorprogrammierter Abläufe. Das heißt, die KI konnte nur jene Handlungen durchführen, die im Programmcode enthalten waren.
Ein einfaches Beispiel hierfür wäre ein Dialog, der zwischen einem NPC und einem Spieler bzw. der dazugehörigen Spielfigur abgehalten wird. Die Antworten des NPC sind auf die eingetragenen Antwortmöglichkeiten beschränkt. Die KI kann also nicht selbst Antworten generieren, die passend zur Frage wären. Neue KIs sind hierzu allerdings in der Lage und genau dort findet sich der Unterschied. Mit dieser Technik lassen sich ganz neue Abläufe generieren, die in ihrer Struktur offen sind. Eine Welt voller Möglichkeiten. Doch, wie lässt sie sich in ein Spiel integrieren?
Durch die KI die Spielwelten immer neu erleben?
In den Spielen der Zukunft könnte es tatsächlich so sein, dass die Spielwelten sich individuell verändern und dadurch ein immer neues Spielgefühl erzeugt wird. Dabei könnten KIs die Basis von allem darstellen. Um diese Struktur werden dann die grafischen Elemente gelegt, die im Idealfall sehr realistisch dargestellt sind. Um sich diese Möglichkeit besser vorstellen zu können, soll hier einmal ein Beispiel näher beschrieben werden.
Im Spiel der Zukunft könnte beispielsweise eine Stadt als Spielwelt fungieren, in der KIs leben und sich frei bewegen. Dabei könnte jede KI zum Beispiel einem eigenen Beruf nachgehen und sich entsprechend seinen Beitrag in der Welt leisten. Als Spieler betritt man nun diese Stadt und kann mit jeder KI in Kontakt treten. Der Unterschied zu Spielen vergangener Tage ist, dass die KI hier ohne vorgeschrieben Text antwortet. Sie führt einen Dialog mit dem Spieler auf Basis der momentan herrschenden Situation. Dabei könnte die KI in gewisser Weise auch über einen eigenen Charakter verfügen. Somit könnte man bei einem Regentag die KI fragen, wie sie das Wetter findet. Eine KI die Regen mag wird dann an einem solchen Tag eine positive Antwort geben. Viele andere KIs, die nichts für Regen übrighaben, würden dann entsprechend negativ antworten. Ändert sich das Wetter, so ändern sich dann auch die Ansichten der KI.
Doch hier muss noch lange nicht Schluss sein. So bestünde auch die Möglichkeit, dass die KIs eigene Vorlieben entwickeln, die sie im Spiel zum Ausdruck bringen. Demnach könnte man die Spielwelt entsprechend gestalten und sie mit passenden Angeboten verbinden. Nehmen wir hierzu einfach eine KI, die gerne im Casino spielen will. Hierzu könnte man dann eine Lokalität in die Welt einbauen, in der man dann auch wirklich spielen kann. Vielleicht sogar direkt bei einem Anbieter, der mit dem Betreten der Lokalität aufgerufen wird. So könnten Spielautomaten oder andere Elemente ins Spiel eingebaut und zugleich auf echten Seiten gespielt werden. Eine Kombination aus fiktiver Welt und echten Möglichkeiten. Die KI würde hierbei als Freund an der Seite des Spielers fungieren, die ebenfalls Lust hat, mal ein bisschen an den Automaten zu wirken. Eine Welt, in der man nicht mehr zwischen echten Spielern und einer KI unterscheiden kann, könnte das Endergebnis einer solchen Struktur sein. Äußerst interessant, aber auch äußerst gefährlich.
Welche Gefahren drohen bei solchen Entwicklungen?
Bei einem typischen Spiel, wie Left to Survive hat der Spieler es mit KIs zu tun, die lediglich darauf bedacht sind, irgendwie den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Mit einer Welt voller KIs, die sich bewusst auf individuelle Situationen einstellen können, verschiebt sich das Gesamtbild. Jetzt wäre es möglich direkt auf die Bedürfnisse eines Spielers einzugehen und auch gezielt zu beeinflussen. Eine Gefahr, die scheinbar sehr stark unterschätzt wird.
So eine Welt lässt viel Spielraum für mögliche Manipulationen, sowohl für Produkte als auch für politische Punkte. Eine KI würde hierbei mit Argumenten arbeiten, die immer auf die jeweilige Zielperson zugeschnitten sind und damit die größtmögliche Chance auf Erfolg bieten. Es dürfte schwierig sein, hier entsprechende Regelungen zu beschließen, damit dies nicht passiert.
Auch, wenn es im ersten Moment unglaublich interessant und spannend klingt, was mit der KI der heutigen Zeit alles möglich sein dürfte. Man darf die Gefahren nicht einfach ignorieren. Bereits jetzt zeigen sich in anderen Bereichen, wie und wofür eine KI genutzt werden kann und diese Dinge sind nicht immer positiv. Für die Gaming-Szene wird es in den kommenden Jahren Veränderungen geben. Jedoch sollte alles mit einem wachsamen Auge betrachtet werden, damit es am Ende auch gut wird.