Das Independent Trade Card Game im Test
18.09.2011 - Dieses Mal hat sich die Redaktion in den Weltraum begeben, um mit Trade Cards bewaffnet, die vielen Gegner geschickt vom Weltraum-Schlachtfeld zu fegen! Wir haben das Sci-Fi Kartenspiel von Quantumfrog getestet. Ob es Spieltiefe bietet oder die rote Karte verdient hat, lest ihr im Test.
- Switch auf Fullscreen-Modus ergibt ein besonderes Spielgefühl
- Ein storybasiertes Tutorial führt durch die ersten Handlungen und Kämpfe
- Teils witzige Texte der Tutorial-Mission lockern das Geschehen gut auf
- Der integrierte Chat beherbergt hilfsbereite User
- Einige nützliche Guides befinden sich zudem im offiziellen Forum
- Auch wenn man anfangs wenig versteht: Das Spielfeld ist interessant gestaltet und durch das Tutorial bekommt man einen Eindruck, welche Spieltiefe hier wartet
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- Das Tutorial startet sofort. Es fehlt eine Wiederholungsmöglichkeit, wodurch Texte verpasst werden können. Ein "Weiter"-Klick würde abhelfen
- Eine grundlegende Einführung in die Bedienoberfläche (GIU), die Truppengattungen, die Symbole und die Kartentypen fehlen leider völlig
- Weniger zum Start wäre mehr: Der User wird mitunter etwas überfordert
- Einige Hilfseinblendungen bei den Symbolen des GUI und den Kartenicons würden den Start zusätzlich erleichtern
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- Das Spiel baut eine hohe Komplexität auf, die durch die unglaubliche Anzahl von Spielkarten, das Energie-System, die fünf Kampffelder usw. tolle Herausforderungen bietet
- Strategie ist Trumpf: Die verschiedenen Truppentypen müssen clever gegen den Gegner eingesetzt werden, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Hier spielen der Basisbau und der Energiehaushalt eine wichtige Rolle
- Es besteht kein Zeitdruck: User können ab und an ein Match spielen oder viele hintereinander absolvieren. Lediglich Ranking und Missionserfolge stacheln an, viele Spiele zu absolvieren. Dies ist aber kein Muss
- Der Auftritt ist in sich stimmig: Die Sci-Fi Atmosphäre kommt gut rüber
- Im Kampf spielen nicht nur die Truppentypen mit ihren Eigenschaften eine wichtige Rolle, sondern auch deren Aufstellungs-Reihenfolge
- Gelungenes Kartenspiel-Feeling: Sogar der Kauf von Karten ist optisch entsprechend als Päckchen gestaltet
- Nette Anleihen aus verschiedenen Bereichen des Sci-Fi-Genres wie etwa Starship Troopers (Karte Bombenkäfer)
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- Die Menügestaltung außerhalb des Spielfeldes wird Neulinge fordern: Es gibt viele Bereiche, einiges Text und noch mehr Buttons
- Es gibt zu einige Dinge, die sich schwer intuitiv erschließen lassen: Hier macht sich das Manko des Einstiegs bemerkbar, aber auch andere Bereiche wie die Deck-Zusammenstellung könnten klarer sein
- Der Kampfablauf ist anfangs schwer nachvollziehbar und wenig spektakulär umgesetzt
- Einige Bezeichnungen sind irritierend: "Missionen" beinhaltet keine aufrufbaren Missionsspiele, sondern Belohnungen, die der Spieler sich für Vollbrachtes abholen kann. Es ist also eher ein Hinweis darauf, was sich der User im PVP erspielen kann
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- Stimmige, handgearbeitete Sci-Fi Grafiken
- Sehr umfangreiches Bildmaterial. Aktuell umfasst der Titel allein satte 200 Spielkarten, die zudem noch erweitert werden sollen
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- Die Bilder haben mehrere Urheber und daher teils merkliche Qualitätsunterschiede
- Die Bilder, insbesondere der Karten, sind teils skizzenartig und schemenhaft. Dies fällt aber nur beim Zoom der Karten ins Gewicht
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- Einsatz von Java mit kurzer Ladezeit beim Spieleinstieg
- Nanofights nutzt das gesamte Browserfenster, was bei hohen Auflösungen ein Vorteil ist. Der Titel passt sich dem Bildschirmbereich an
- Einige Soundeffekte
- Einfaches Match-Making und schnelles Chatsystem
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- Einige kleinere Fehler bei Texten und Fensterdesigns von Fehlermeldungen
- Teils Irritationen durch Wartezeiten und kleine Verzögerungen beim Rundenwechsel
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- Komplexe Spieltiefe, die durch immer neue Karten weiter zunimmt
- Abwechslungsreiche Matches durch eine Vielzahl möglicher Konstellationen. Je nach Kartewahl der beiden Kontrahenten, Erfahrung, Planung und Glück beim Ziehen, entstehen unterschiedlichste Herausforderungen
- Aktive Spieler werden belohnt: Auch bei Niederlagen erhält ein User Belohnungen, die ihn weiterkommen lassen
- Anfängerschutz: Erst ab bestimmten Ranglistenplätzen kann ein User auch wieder Punkte verlieren
- Kartedecks haben einfache Textcodes, wodurch sie leicht an Freunde weiter gegeben werden können. Teams können sich also auch strategisch durch eigene Tests unterstützen
- Karten lassen sich mit anderen Spielern handeln
- Umfangreiches Zielsystem, für das es verschiedene Belohnungen gibt, unter anderem auch neue Spielkarten
- Der User kann sich selbst mehrere Kartendecks zusammenstellen und auf diese fortan mit einem Klick zugreifen
- Aktive Einbeziehung der User im offiziellen Forum. Zudem Möglichkeit, direkt im Spiel Bugs und auch Ideen an die Entwickler zu melden
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- Es gibt einige Einstiegsbarrieren. Wer sich nicht ausgiebig mit den Karten auseinander setzt, wird Niederlagen erleiden, die sich schwer erschließen
- Es gibt keinen Modus gegen den PC, daher werden sich auch Neulinge direkt mit anderen Usern messen müssen, lediglich der Decktest gegen den PC ist möglich, ergibt aber keine Belohnungen
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FAZIT |
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73% |
Nanofights ist ein innovatives Trading Card Game im Science-Fiction-Setting. Der Titel richtet sich aktuell eher an Hardcore-Spieler, die entweder bereits Erfahrungen mitbringen oder sich durch die Anfangsschwierigkeiten durchbeißen. Das Game befindet sich noch stark in der Entwicklung und genau das merkt man leider an einigen Stellen noch, insbesondere beim Einstieg. Hier muss für unerfahrene Spieler unbedingt nachgebessert werden, damit die tolle Komplexität nicht zum Nachteil und Abschiedsgrund wird. Wer sich Nanofights ansieht, sollte wirklich am Ball bleiben und im Chat den Rat der erfahrenen User suchen, denn dann offenbart sich ein wahres Independent-Browsergame, das Potenzial hat. Die Kartenvielfalt, die Ideen der Macher bei den zahlreichen Truppenarten und den unglaublich vielen Eigenschaften, können sich wahrlich sehen lassen. Auch das in Themenbereiche unterteilte Achievement-System bietet viele nette Goodies als Belohnungen bis hin zu tollen neuen Karten für die eigenen Kartendecks. Viele Detailideen wie die Codes der Kartendecks, die sich leicht an Freunde weitergeben lassen, zeigen mit wie viel Liebe das TradeCard Game entwickelt wurde. Besonders hervorzuheben ist die enge Zusammenarbeit mit den Usern. Das junge Team bezieht die Community intensiv ein.
Unser Rat fällt aktuell zwiegespalten aus: Freunde von guten Sammelkartenspielen sollten sich das Browsergame unbedingt sofort ansehen. Wer in diesem Genre wenig Erfahrung hat oder nicht allzu geduldig ist, sollte hingegen noch etwas abwarten. Das Spiel hat das Potenzial zu einem klaren Goldtitel, aber dafür müssen die Macher erst noch etwas nachbessern. Anderenfalls bleibt Nanofights nur ein Spiel für Hardcore-Gamer dieses Genres, denn die Stärken des Titels entfalten sich gerade in der späteren Unterhaltung, also nach dem Einstieg.
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