Digitales Sammelkartenspiel angetestet
11.10.2019 - Mit Magic: The Gathering Arena hat der Publisher Wizards of the Coast eine digitale Version des Sammelkartenspiels Magic: The Gathering auf den Markt gebracht. Dieses ist in den letzten Tagen - nachdem die Open Beta ein Jahr lang lief - nun offiziell erschienen. Wir haben es angetestet.
Die Grundlagen
Magic: The Gathering Arena funktioniert fast genau wie das Sammelkartenspiel Magic: The Gathering. Spieler schlüpfen in die Rolle von Zauberern und duellieren sich, wofür Sie eine Reihe von selbst zusammengestellten Karten – die sogenannten Decks – benutzen. Das durch Länderkarten generierte Mana – gewissermaßen die magische Energie – investieren die Kontrahenten in die durch Karten repräsentierten Zaubersprüche. Diese können etwa Kreaturen heraufbeschwören, verstärken oder direkt den Gegner bzw. dessen Kreaturen schädigen. Dafür existieren zahlreiche unterschiedlich mächtige Karten in vier verschiedenen Seltenheitsstufen. Obwohl es grundsätzlich mehrere Siegmöglichkeiten gibt, besteht die Standardstrategie darin, die Lebenspunkte des Gegners – jeder startet mit 20 Punkten – auf oder unter null zu reduzieren.
Der Einstieg
Klingt kompliziert? Kein Problem! Denn Magic: The Gathering Arena ist seit der Beta-Phase – auch wenn gewisse Vorkenntnisse immer noch hilfreich sind – deutlich einsteigerfreundlicher geraten. Das beginnt beim Tutorial, das Neulinge behutsam an die Hand nimmt, und nicht nur die Regeln, sondern auch die wichtigsten Mechaniken des Spiels anschaulich erklärt. Am Anfang erhält jeder Spieler eine kleine Sammlung von Karten, die sich durch das Lösen von Aufgaben erweitern lassen. Praktisch ist auch die Option, Decks erst gegen den Computer zu testen, bevor es zum Duell gegen menschliche Gegner kommt. Das Spiel und alle Kartentexte sind in mehreren Sprachen – darunter auch Englisch und Deutsch – verfügbar.
Das Gameplay
Magic: The Gathering Arena präsentiert sich mit einer relativ aufgeräumten Oberfläche auf dem Startbildschirm. Hier können Spieler etwa Profil und Decklisten einsehen sowie Trainingsspiele gegen den Computer, Partien mit befreundeten Magic-Spielern sowie Duelle gegen zufällig ausgeloste Gegner starten. Zudem informiert das System hier über besondere Events, Neuigkeiten und zeigt verfügbare Aufgaben sowie Belohnungen an. Die Zusammenstellung von Spielkarten läuft im Bereich Decks dank vielfältiger Such- und Filteroptionen sehr komfortabel. Im Duell gibt es verschiedene, schön gestaltete Spielflächen mit netten Details zu entdecken. Besonders seltene Karten zeichnen sich dabei oft durch tolle Animationen aus. Da wischt dann etwa eine gigantische Hand alle Kreaturen vom Spiefleld oder ein illuminierter Engel erhebt sich in die Höhe. Inzwischen meistert das System auch schwierige Spielsituationen – die hohe Komplexität des Spiels belegte zuletzt die Studie “Magic: The Gathering is Turing Complete” – problemlos und regelkonform. Das ist gegenüber der analogen Variante gerade für Anfänger eine deutliche Erleichterung und auch für Profis ein Komfortplus. Weil Magic: The Gathering Arena rund um den Globus inzwischen Tausende von Spielern zocken, sind auch jederzeit Gegner verfügbar. Für Langzeitmotivation sorgen zudem die regelmäßig neu hinzukommenden Karten, das Ranglistensystem sowie verschiedene Events.
Die Kosten
Grundsätzlich lässt sich Magic: The Gathering Arena kostenlos spielen. Jedoch gibt es zwei verschiedene In-Game-Währungen. Während Gold durch Siege und das Erfüllen von Aufgaben erhältlich ist, kommen Spieler nur durch Geldeinzahlungen oder Events an Juwelen. Booster mit neuen Karten lassen sich sowohl mit Gold als auch mit Juwelen kaufen. Für einige Verbesserungen – die allerdings eher kosmetischer Natur sind – sowie die Teilnahme an einigen Events verlangen die Entwickler jedoch die kostbaren Juwelen. Auch ohne Geldeinsatz lässt sich ein konkurrenzfähiges Deck zusammenstellen. Wer echtes Geld bezahlt, kommt allerdings schneller in den Genuss seltener Karten und kann sich einfacher verschiedene Decks aufbauen. Geld verdienen lässt sich mit Magic: The Gathering Arena kaum – vor allem weil sich die eigenen Karten im Gegensatz zu den analogen Karten nicht weiterverkaufen lassen. Nur für die allerstärksten Spieler bietet der Publisher Wizards of the Coast Turniere mit fettem Preisgeld an. Der zeitliche Aufwand zur Qualifikation ist aber so groß, dass hier nur (semi-)professionelle Magic-Spieler zum Zug kommen. Daneben gibt es einige Streamer, die sich auf das digitale Sammelkartenspiel spezialisiert haben. Wer also Spielspaß und die Chance auf Geldgewinne miteinander verbinden möchte, dürfte in einem Online-Casino wie ComeOnCasino besser aufgehoben sein. Nach einigen nervenaufreibenden Magic-Partien lässt es sich hier auch herrlich entspannen.
Das Fazit
Magic: The Gathering Arena ist nicht der erste Versuch, das beliebte Sammelkartenspiel in die digitale Welt zu transformieren. Während Magic Online zu teuer und technisch aus heutiger Sicht veraltet aussieht, war die Reihe Magic: The Gathering – Duels of the Planeswalkers regeltechnisch nicht perfekt und verfügte nur über wenige Karten. Alle diese Schwächen vermeidet Magic: The Gathering Arena. Allerdings ist das digitale Sammelkartenspiel bisher nur für PCs mit dem Betriebssystem Windows verfügbar. Eine Version für macOS soll immerhin im nächsten Jahr erscheinen. Konkurrenten wie Hearthstone sind aber bereits als App verfügbar und etablieren sich im derzeit lukrativsten Marktsegment Mobile Gaming. Zudem vermissen Fans noch einige Spielvarianten aus der Welt des analogen Magic: The Gathering – etwa Two-Headed Giant, bei der jeweils zwei Duos gegeneinander antreten.
Wer Magic: The Gathering Arena testen möchte, kann es sich hier herunterladen.
Quelle: Redaktion