Mehr als nur ein Spiel: Der e-Sport auf der Überholspur

17.01.2023 - Schon lange lässt sich der e-Sport nicht mehr als Geheimtipp bezeichnen: Das digitale Kräftemessen der besten e-Sport-Akteure der Welt hat längst Dimensionen angenommen, wie man es bislang nur von Ereignissen wie dem Superbowl oder dem Champions-League-Finale kannte.
Wie rasant die Szene und die Begeisterung um die Computerspiele wachsen, zeigt sich schon daran, dass in Europa 2020 92 Millionen Menschen bei e-Sport-Veranstaltungen zugeschaut haben. Bis Ende 2023 soll das weltweite Publikum sogar auf 646 Millionen Menschen wachsen.[1] Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt: Der e-Sport setzt eigene Maßstäbe. „Zwar lassen sich Vergleiche bei der Popularität und Professionalisierung zu anderen Sportarten ziehen, viel zu häufig wird hierbei jedoch die große Eigenständigkeit übersehen. Denn in vielen Bereichen – etwa bei der internationalen Ausrichtung oder den Verbreitungswegen – hat der e-Sport ganz eigene Wege erfolgreich beschritten und neue Standards gesetzt“, gibt Jürg Isler, Geschäftsführer und Gründer der Scenotech GmbH und selbst Event-Architekt, eine Einschätzung.
Steigende Zuschauerzahlen
Als entscheidende Säule für das Marktwachstum gelten Sponsorings. Denn gerade die ansteigenden und heute bereits beeindruckenden Zuschauerzahlen großer e-Sport-Ligen und -Turniere haben diesen Bereich für viele Unternehmen besonders interessant gemacht. So sahen sich allein knapp vier Millionen Menschen gleichzeitig das Finale der League of Legends Worlds 2020 im Livestream an. Und auch die Zahl der Zuschauer vor Ort ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen: Waren 2015 insgesamt 104.000 Besucher zu den Intel Extreme Masters der ESL nach Katowice, Polen, gereist, konnte das mehrtägige e-Sport-Event, bestehend aus den „IEM World Championship“-Wettbewerben und der IEM Expo, 2019 bereits 174.000 Besucher vor Ort verbuchen.[2] „Diese Entwicklung sorgt zudem dafür, dass Sponsoren in diesen Umfeldern gegenüber Partnern im traditionellen Sport den Vorteil haben, dass sie in der Regel eine höhere Exklusivität aufgrund einer geringeren Anzahl von Partnerschaften insgesamt genießen“, so Isler. Das liegt aber nicht an einem mangelnden Interesse aus der Industrie, sondern vielmehr daran, dass Partner-Flächen hier bis dato noch vergleichsweise exklusiv vermarktet werden.
Rund um den Globus
Neue Technologien und die ständig wachsende Digitalisierung gelten als Schlüssel zum e-Sport. Akteure können jederzeit und von jedem Ort der Welt gegeneinander antreten – es braucht nur einen PC und funktionierendes Internet. Doch auch schon jetzt füllen e-Sport-Ereignisse ganze Hallen und die Preisgelder gehen teilweise in die Millionen. Mittlerweile sind darüber hinaus viele Deutsche in Vereinen aktiv und tragen einen wichtigen Teil dazu bei, dass der Sport gesellschaftsfähig wird.[3] Für immer neue Talente ist in den populären Spielen sicherlich auch gesorgt – der wachsenden Beliebtheit von Videospielen sei Dank. „Die Aufmerksamkeit für den e-Sport wird somit weiter steigen, die Begeisterung weiter zunehmen und die Fangemeinde weiterhin rasant wachsen“, schätzt der Experte die Lage ein. Eine Stagnation lässt sich hier noch lange nicht absehen, denn im Gegensatz zu den traditionellen, statischen Sportarten befindet sich der e-Sport stetig im Wandel. „Er verbindet nicht nur Menschen rund um den ganzen Globus, er verbindet ganze Generationen. So schafft er Gleichheit, Zusammenhang, Zusammengehörigkeit, Technologie sowie Leidenschaft“, führt der Event-Architekt abschließend an.
Quelle: Pressemitteilung
- de.wikipedia.org/wiki/E-Sport