e-Sports in Deutschland - Nur Gezocke oder angesehener Sport?
22.11.2022 - Der e-Sports hat in Deutschland keinen leichten Stand. Denn obwohl Gamer sich auch hierzulande in populären Online-Games messen und um Preise kämpfen, sieht es für Außenstehende oft nur so aus, als ob Jugendliche stundenlang vor PCs oder Konsolen sitzen, um sinnlose Sachen zu zocken. Aber stimmt diese Ansicht? Oder Hat e-Sports sich mittlerweile als vollwertige Sportart etabliert?
Was ist e-Sports überhaupt?
Unter e-Sports versteht man nicht allein das Spielen von virtuellen Sport-Simulationen wie beispielsweise Fußball- oder Formel-1-Games. Vielmehr umfasst e-Sports alle Spiele, die in einer Wettkampfmanier gegen andere Spieler ausgetragen werden können und die sich in entsprechenden Ligen und Turnieren organisieren lassen. Dazu zählen sowohl Spiele aus dem Bereich der First-Person- und Taktik-Shooter, Sport-Spiele und Strategiespiele.
Nicht jedes Spiel eignet sich dabei auch für den e-Sports. Jedes Spiel, das allein auf den Singleplayer ausgelegt ist, soll einzelnen Spieler Spaß und Abwechslung bringen, wie man es auch bei Onlinecasinos finden kann, von denen man bei casinoreviewers.com eine bunte Auswahl findet.
Um überhaupt als e-Sport-Titel betrachtet werden zu können, muss ein Spiel einen oder mehrere Modi bieten, in denen diverse Spieler gegeneinander antreten und nach bestimmten Regeln Punkte sammeln oder Gewinnbedingungen erfüllen können.
Ein anderes Kriterium für einen e-Sports-Titel ist seine Beliebtheit. Diese wird davon bestimmt, wie viele Spieler sich für ein Spiel interessieren. Die Gaming-Publisher sind immer daran interessiert, dass ihre aktuellsten Titel der neue e-Sport-Hit werden. Tatsächlich haben viele Spiele aber nur kurzzeitig einen Reiz für eine größere Spielergemeinde, die auch schnell wieder abnimmt. Nur wenige Spiele oder Spiel-Franchises haben es bisher geschafft, sich im e-Sports tatsächlich zu etablieren und Fans auf der ganzen Welt über Jahre hinweg zu begeistern.
Dinge, die für e-Sports als echten Sport sprechen
Um eine Aktivität als Sportart einstufen zu können, hat Deutsche Olympische Sportbund, kurz DOSB, drei Hauptkriterien aufgestellt. Zum einen muss jeder Teilnehmer spezifische motorische Bewegungen ausführen, die für diese Sportart speziell sind. Eine weitere Voraussetzung ist die eigenmotorische Bewegung, um sich sportlich zu betätigen. Zu guter Letzt darf eine Sportart niemanden aufgrund ethischer Werte ausgrenzen.
Ein Blick auf den professionellen e-Sports zeigt, dass alle drei Kriterien erfüllt werden. Wer einen e-Sport-Titel spielt, der muss aktiv sein, regelmäßig trainieren und die einzelnen Abläufe des jeweiligen Games üben. Es gibt niemanden, der quasi nur auf dem Sofa sitzt und andere für sich spielen lässt.
Außerdem müssen Gamer über eine sehr gute Hand-Augen-Koordination, gute Konzentrationsfähigkeiten, die Fähigkeit zum logischen Denken und dem Treffen schneller Entscheidungen besitzen, wenn sie sich gegen andere Spieler behaupten wollen. Professionelle Spieler können bei einem Spiel bis zu 400 Actions per Minute – kurz APM – vorweisen. Damit sind die Tastendrücke gemeint, die ein Spieler in einer Minute ausführen kann. Diese Geschwindigkeit auch noch so zu nutzen, dass beispielsweise bei einem Strategiespiel die richtigen Gebäude und Einheiten gebaut oder bestimmte Angriffskommandos gegeben werden, erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Spielverständnis, wie es auch bei Sportarten wie Fußball oder Basketball vorausgesetzt wird.
Auch der Fairplay-Charakter wird beim e-Sports großgeschrieben. Jeder Spieler ist, unabhängig von seinem Alter, seiner Herkunft oder seiner Hautfarbe willkommen. Es gibt auch Ligen für Frauen sowie gemischte Ligen, in denen Männer und Frauen gemeinsam spielen können. Selbst Menschen mit körperlichen Einschränkungen können dank speziellem Equipment e-Sportler werden und um große Preise spielen.
Gilt e-Sports als echte Sportart?
In mehr als 60 Ländern ist der e-Sports mittlerweile als echte Sportart angesehen und erhält die gleiche Aufmerksamkeit und die gleichen Förderungen. Gerade in den USA, in Japan und in Südkorea werden e-Sports-Events so groß inszeniert wie in Deutschland ein Fußballspiel. Es gibt Preisgelder im fünfstelligen Bereich, wie beispielsweise hier nachzulesen ist und namhafte Sponsoren stehen sowohl hinter den Turnieren als auch hinter den Teams.
In Deutschland versucht der E-Sportbund Deutschland (ESBD) seit Jahren, die gleiche Anerkennung für den Sport durchzusetzen. Dafür reichte der Sportverbund mehrere Anträge beim DOSB ein, die für die Anerkennung als offizielle Sportart zuständig sind. Bisher sperrt sich der DOSB aber gegen die Anerkennung. Sie beruft sich dazu auf ein Gutachten aus dem Jahr 2019, das von einem Düsseldorfer Juristen und Vorsitzenden Richter namens Peter Fischer verfasst wurde. In seinem Gutachten kommt Fischer zu dem Schluss, dass e-Sport nicht als vollwertige Sportart zu betrachten ist, weil der gesundheitsförderliche Effekt nicht erkennbar ist.
Wissenschaftler der Universität Köln haben allerdings den sportlichen Aspekt von e-Sports untersucht und konnten unter anderem feststellen, dass die körperliche Anstrengung bei professionellen Spielern auch das gleiche Niveau ansteigt wie bei Radfahrern oder Marathonläufern. Somit wären die Schlussfolgerungen des Gutachtens von 2019 eigentlich widerlegt.
Trotzdem verweigert der DOSB immer noch die Anerkennung des e-Sports als echte Sportart in Deutschland. Ob diese Entscheidung sich in der Zukunft ändern wird, muss die Zeit zeigen.
Quelle: Redaktion
- de.wikipedia.org/wiki/E-Sport