Als Legende hat man es schwer: Der aktuelle Test
28.11.2011 - Die Redaktion hat sich ins ferne Asien begeben, um sich den Herausforderungen des Aufbaustrategie-Spiels War of Legends zu stellen, das in Deutschland von Jagex aus Großbritannien gepublisht wird. Ob wir zur Legende wurden oder legendär versagten, könnt ihr im aktuellen Test nachlesen.
- Optisch hübsch gestalteter Einstieg mit Regionsauswahl, Geschlechterauswahl, Klassenauswahl
- Noob-Schutz von mindestens 7 Tagen, sofern der Palast nicht vorher auf Stufe 10 ausgebaut wurde
- Text-Tutorial am Start, das den Spieler anweist, was er zu Beginn tun soll
- Die Starter-Anleitung außerhalb des Games ist gut strukturiert und leider hilfreicher als das Tutorial im Spiel
- Das Baufeldsystem ist eingängig, so dass ein Neulich schnell erste Erfolge in Form von Gebäuden und Missionsabschlüssen erzielt
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- Die Helferin am linken Rand ist nett anzusehen, aber überflüssig: Sie weist stets nur darauf hin, eine neue Mission zu starten oder die aktuelle zu beenden
- Die Einführung ist zu kurz: Sie beschränkt sich auf den Minimal-Aufbau, erklärt aber unzureichend die vielen Menüpunkten und nicht zu Dingen wie Loyalität, dem skillbaren Helden, Items etc.
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- Die Missionen übernehmen nach dem zu kurzen Tutorial viele Einweisungen. Neulinge sollten sich an den Missionen entlang hangeln, um das Spiel besser zu verstehen
- Die Unterteilung in drei Regionen sorgt für klar definierte Spielebereiche: Die Stadt ist für Gebäude und Verwaltung, die Umgebung sorgt für Rohstoffe und auf der Weltkarte geht es Expansion und Kämpfe
- Aufgaben / Missionen sind in 9 verschiedene Kategorien unterteilt und bieten damit Herausforderungen für verschiedene Inhalte
- Neben den Items, mit denen die Legenden (Helden) ausgerüstet werden können, gibt es eine Vielzahl von interessanten Premium-Items, die Boni freisetzen, Zeiten verkürzen und Rohstoffe liefern
- Das Game präsentiert sich als typischer Casual-Titel. Anfangs sind Wartezeiten kurz. Wer viel erleben möchte, kann Premium einsetzen oder vorab Regionen auf der Weltkarte ausspionieren und so seine Angriffe vorbereiten
- Auf der Weltkarte gibt es verschiedene Felder, die oft von NPC-Truppen besetzt sind. Felder können überfallen oder besetzt werden. So lassen sich u.a. Produktionsboni sichern oder neue Plätze für eine Stadtgründung sichern
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- Die fixe Fenstergröße lässt das Spiel bei hohen Auflösungen etwas gedrungen erscheinen. In Summe wirkt die kleine Spielfläche überfüllt, insbesondere wenn Einblendungen hinzu kommen
- Leider sind viele Menüpunkte, Funktionen und Informationsorte wenig selbsterklärend. Mit rund 50 Klickbereichen ist das Basis-GUI sehr voll
- Die Weltkarte präsentiert sich unspektakulär mit Baukastenprinzip und ist nur stufenweise blätterbar
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- Detailreiche, liebevolle 2D-Grafiken, die in Handarbeit entstanden
- Übersichtliche Rasterbauweise mit niedlichen Gebäuden und Produktionsstätten
- Angenehmes Setting, das durch die Landschaften, Wasser und Lichteffekte viel Ruhe ausstrahlt
- Bei Kämpfen werden die verschiedenen Truppen samt Legenden auf dem Schlachtfeld angezeigt, allerdings nicht animiertZahlreiche Items, mit denen sich Legenden ausrüsten lassen
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- Kaum Animationen, daher eher leblos
- Der Raster-Übersicht fällt die Natürlichkeit zum Opfer: Steinbrüche liegen bspw. nicht etwa an Bergen sondern auf einem quadratischen Feld neben Getreidefeldern oder dem Holzfäller
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- Die Neu-Registrierung erfolgt über eine gesicherte https-Verbindung
- Das Spiel wurde während des Testzeitraumes jederzeit sehr zügig geladen, so dass sofort losgelegt werden konnte
- Nützliche Hover-Effekte und Texteinblendungen erleichtern die Navigation im Spiel
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- Trotz Flash-Einsatz keinerlei Sounds und nur wenige Animationen
- "Passwort vergessen"-Funktion wird zwar sicher, aber umständlich über ein kleines Java-Programm abgewickelt
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- Umfangreiches Forschungssystem
- Neben dem Haupthelden vom Spielstart lassen sich weitere Legenden im Tempel anwerben
- Die Legenden sammeln Erfahrung, lassen sich mit Items ausrüsten und skillen
- Tagesaufgaben belohnen Spieler, die regelmäßig in Game reinschauen
- Missionen motivieren durch Belohnungen und haben für jeden Spielertypus etwas zu bieten, da sie in 9 Bereiche unterteilt sind, etwa in wirtschaftliche und militärische Aufgaben
- WoL bietet ein Allianz-System, das verschiedene Rollen und Rechte umfasst, wodurch die interne Organisation recht komfortabel wird
- WoL bietet auch ein komplexes Handel-System über Karawanen, wobei sich der Austausch auch auf die eigene Allianz beschränken lässt
- Das Erobern und Besetzen von Wildnis lohnt sich, um sich Boni wie eine erhöhte Holzproduktion zu sichern
- Motivation durch Expansion: Eroberung und Verwaltung weiterer Städte
- Alle Spieler können sich über den Fengshen-Turm gegenseitig herausfordern
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- Ein Spieler muss sich interessieren und leider viel zu oft selbst informieren, um in den Genuss der anfangs recht verdeckten Spieltiefe zu gelangen
- Sehr wenige Einheitentypen
- Freunde lassen sich nicht besuchen, der Spieler kann sich nur eigene Städte detailliert ansehen
- Die gedrungene Erscheinung und teils unkomfortable Bedienung trübt den Spielspaß leider
- Belohnungen werden unspektakulär ausgezahlt, ein auffälliges Achievement-System wäre wünschenswert
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FAZIT |
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72% |
Entwickelt wurde der Titel in China von Ultizen, wo eine andere Spielkultur herrscht als in Europa. Dies merkt man dem Titel an, wobei hervorzuheben ist, dass im Gegensatz zu vielen asiatischen Titeln die Übersetzung hier gut gelungen ist. War of Legends ist ein Titel, der zu Beginn nichts für ungeduldige Spieler ist. Das liegt zum einen an der Spieltiefe und beim Einstieg vor allen an der nicht mehr ganz zeitgemäßen und wenig intuitiven Bedienung, die oft überladen und friemelig ist. Das Tutorial ist vor dem Hintergrund der Menge an Schaltflächen und Informationen zu knapp geraten. Wer sich durchbeißt, wird jedoch ein Spiel erleben, das viel mehr bietet als der erste Blick offenbart: Insbesondere das Legendensystem, die vielen Missionsbereiche und die Herausforderungen auf der Weltkarte sind umfangreich und spannend. Aufbau, Ablauf und Inhalte des Spieles ähneln sehr stark dem Game Terra Militaris, das in Europa ein knappes Jahr später veröffentlicht wurde. War of Legends ist offenbar der Urvater vieler Elemente beider Games, sollte aber in Punkto Einführung und zeitgemäßer Präsentation nachlegen, um gleich zu ziehen. Wer sich durch die Anfangsschwierigkeiten kämpft, viel ausprobiert oder im externen Wiki nachliest, der wird von den wahrhaft zahlreichen Möglichkeiten und der Spieltiefe in asiatischem Setting gut unterhalten werden.
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