Die Redaktion meldet sich arbeitslos: Der aktuelle Test
23.07.2011 - Die Redaktion hat sich dieses Mal als arbeitslos gemeldet. Es galt, sich dem Dasein eines Erwerbslosen zu stellen wie sich die Betreiber dies vorstellen. Ob das Arbeitslosenspiel 2 satirischen Spaß bereitet oder eher provokant aneckt, erfahrt ihr im aktuellen Test.
- Ein kleines Text-Tutorial ist enthalten
- Es gibt eine zusätzliche Anleitung
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- Menügestaltung und Farbkontraste sind stellenweise eine Zumutung. Das spartanische Tutorial fällt so wenig auf, dass zu grellen Markierungsfarben gegriffen werden musste
- Die Anleitung ist schwer zu lesen, da Grundlagen von Formatierungsregeln grob verletzt werden. Zudem strotzt sie vor Fehlern, wodurch das Lesen zur Qual wird. Nachsitzen!
- Das Spielziel ist nicht wirklich klar und das Tutorial plötzlich zu Ende. Im Prinzip kennt der User nun einige Menüpunkte, das war's
- Der erste Eindruck wird viele User wahrscheinlich direkt zum sofortigen Verlassen bewegen. So erging es zumindest fünf Testpersonen, die wir ins Game gelotst haben
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- Die Seite ist in drei Bereiche aufgeteilt, diese Struktur hat der Spieler schnell erschlossen, aber... (siehe rechts)
- Klassische Browsergame-Elemente: "Klick and Wait" mit Arbeiten, Missionen, Skillen, ein paar Items ausrüsten und Einzel- und Gruppenkämpfen
- Geringe Spieltiefe, daher findet sich ein interessierter User durchaus zurecht, zur Not durch Versuche
- Der Zeitaufwand hält sich in Grenzen, wer mehr erleben will, kann zum Premium-Account greifen
- Die Charakterübersicht schlüsselt Bonuswerte aus Items gut auf
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- Die Farbkomposition, die störenden Textzentrierungen und die wilden, stark gemischten Formatierungen sind eine Qual für das User-Auge, insbesondere im Hauptmenü links
- Zusätzlich irritieren viele Werbebanner, die die Konfusion zusätzlich steigern
- Die schlechte Template-Gestaltung rundet das schlechte Gesamtbild leider negativ ab
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- Die comicartige Bebilderung ist das fast das Einzige, was gefällt und halbwegs satirisch daher kommt
- Zwei, drei kleine Animationen lockern den sonst statischen, simplen Auftritt minimal auf
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- Bis auf die passablen, gezeichneten Bilder wird eher ein amateurhaftes, schnell zurecht gebasteltes Design bei den Bedienelementen präsentiert
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- Das Spiel läuft prinzipiell schnell und flüssig. Zum Einsatz kommen HTML und kleine Java-Skripte
- Aus dem Spiel heraus ist eine direkte Registrierung für das Forum möglich
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- Gelegentlich kurze Wartezeiten, die schwer reproduzierbar sind, aber bei allen Testern immer wieder mal auftraten
- Viele Fehler im Code, die der Browser zum Teil gutmütig übergeht, ein näherer Blick offenbart jedoch eine unsaubere Arbeit. Und das, obwohl nur einfachste Techniken zum Einsatz kommen
- Manche Schnitzer im Coding führen auch zu sichtbaren Fehlern, etwa Bild-Wiederholungen oder Fehlermeldungen in Textform
- Texte ragen nicht selten über die vorgesehen Ränder hinaus, was den Auftritt erneut konfus und unsauber wirken lässt
- Unverzeihlich: Der Firmenlink im Impressum führt nicht zu einer Webpräsenz der selbigen
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- Ein klassisches Skill- und Kampf-Game. Interessierte wird es eventuell ein Zeit lang beschäftigen können
- Erfolgssystem für Einzelspieler
- Spielerzusammenschlüsse zu Cliquen
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- Die Art von Humor ist grenzwertig. Der eher asoziale Eindruck wird durch die "Qualität" und "Sorgfalt" des Auftritts verstärkt
- Leider wenige Arten von Erfolgen und wenig kreative Abwechslung. Durch eine immer höhere Anzahl von Punkten werden die vorhandenen Arten lediglich gestreckt
- Wer ansatzweise Wert auf Rechtschreibung und Zeichensetzung legt, wird Qualen erleiden. Beispiele: "Gesammtassozialität" enthält gleich zwei Fehler. Eine andere Textpassage mit 25 Worten bringt es gleich auf 8 Fehler. Grausam!
- Keine Innovationen, alt hergebrachte Spielelemente werden schlecht verpackt wiederverwertet
- Satire dient als Alibi, dafür sollten sich die Betreiber die Definition des Wortes unbedingt ansehen
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FAZIT |
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40% |
Das Spiel hat nach kurzer Zeit seine Wirkung entfaltet: Die Redaktion würde am liebsten kündigen, um diesen Titel nicht weiter testen zu müssen. Es gibt durchaus Ansätze, die man als Satire verstehen könnte, aber Satire ist stets auch konstruktiv, weil sie zum Nachdenken anregen will. Das macht Satire aus. Bei diesem Titel wird das Wort als Ausrede für pseudo-witziges, einseitiges Bashing eingesetzt. Bis auf die teils netten Bilder und ein, zwei gelungene Wortwitze, wird das Leben eines Arbeitslosen plump, diffamierend, wenig kreativ und rein auf asozialen Ansätzen basierend präsentiert: Geld wird bei Diebstahl und Schwarzarbeit organisiert, es gilt, andere zu verprügeln. Zu den Fähigkeiten zählt eine möglichst hohe Asozialität (wir schreiben das Wort für den Betreiber mal richtig auf) und der Arbeitslose sollte immer möglichst besoffen sein, damit er durch die Bundesagentur für Arbeit nicht vermittelbar bleibt. Auf ganzer Linie ist kaum Sorgfalt und Mühe zu erkennen: Es gibt weder originelle Spielelemente noch einen Bereich, der ansatzweise fehlerfrei und professionell erstellt ist. Die deutlichste Verbesserung gegenüber Teil 1 sind die comicartigen Bilder, die wirklich einen lustigen Touch aufweisen. Bilder sind nett, viel eher sollte das Gameplay zu begeistern wissen. Prinzipiell ist es ein durchaus interessanter Ansatz, ein kritisches Thema satirisch-spielerisch anzugehen. Bei diesem Spieltitel bleibt das allerdings nur ein frommer Wunsch bzw. ein Alibi. Welche Zielgruppe hiermit angesprochen werden soll, ist eine schier unergründliche Frage.
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