Gaming - alles begann mit einem Punkt

26.09.2023 - Gaming ist heute ein gängiger Begriff und zugleich eine Milliardenindustrie. Die Anfänge sahen jedoch ein bisschen anders aus und waren weit weg von der heutigen Struktur. Zudem gab es Situationen, in denen der Ruf in Gefahr schien. Wie sich das Gaming schlussendlich so entwickeln konnte und welche Hürden es zu bewältigen gab, soll dieser Text einmal zeigen.
Mit William Higinbotham und seinem Spiel "Tennis for two" wurde 1958 das erste echte Spiel entworfen. Der Monitor eines Messgerätes, ein bewegender Punkt und zwei Steuerelemente, mehr wurde dem Gamer von damals nicht geboten. Aber natürlich ist dies nur als Scherz anzusehen, denn ein wirkliches Gaming gab es zu dieser Zeit noch nicht. Es handelte sich mehr um Versuche, Spiele zum Zeitvertreib zu entwerfen. In erster Linie waren es Studenten, die sich der Herausforderung des Programmierens stellten und Spiele entwickelten. Mit Pong kam 1972 das erste kommerzielle Videospiel heraus, welches bis heute weltberühmt ist.
Von der Spielhalle in die Wohn- und Spielzimmer
Spielhallen waren in der Anfangszeit des Gamings die Anlaufstellen und an Computer daheim war noch lange nicht zu denken. Gezockt wurde, bis das Kleingeld alle war. Mit der Pong Konsole von Atari schien sich hier aber eine Wende abzuzeichnen. Genau betrachtet war Pong eigentlich auch nur ein Tennisspiel mit zwei einfachen Controllern, aber es brachte eine Besonderheit mit. Man konnte die Konsole in der heimischen Wohnstube oder auch im Spielzimmer aufstellen und mit der Familie und den Freuden spielen. Ganz ohne Kleingeld in die Konsole einwerfen zu müssen. Es war eine neue Möglichkeit, gemeinsam Spaß zu haben.
Ob man Pong an dieser Stelle als Grundstein für die weitere Entwicklung ansehen muss, ist schwer zu sagen. Fakt ist aber, dass diese Konsole neue Gedanken hervorgebracht hat, sowohl bei den Entwicklern als auch bei den Nutzern. Gleiches gilt hier für die Spielekonsole Magnavox Odyssey. Diese wurde ebenfalls 1972 herausgebracht. Beide Konsolen teilen sich aber ein Problem. Auf beiden Plattformen konnte jeweils nur ein Spiel gespielt werden. Diese Problematik galt es für die Hersteller zu lösen.
Neue Konsolen, Computer und ein Reich voller Möglichkeiten
In den 70er Jahren war es verstärkt Atari, die mit ihren Konsolen für Aufmerksamkeit sorgten. Erst Anfang der 80er Jahre kamen weitere namhafte Unternehmen dazu, die ihre ganz eigenen Ideen verfolgten. Hierzu zählt beispielsweise auch Nintendo, die zudem gleich eine Überraschung parat hatten. Während Konsolen und die ersten Computer für den Heimbereich vorgestellt wurden, bot Nintendo eine tragbare Spielkonsole an. Diese konnte man nicht nur unterwegs nutzen, sondern auch mit verschiedenen Spielen bestücken. Die Rede ist von keiner geringeren Spielkonsole als dem Game Boy. Ja, 1989 war der Game Boy die erste tragbare Konsole der Welt. Heute eine kleine Legende und absoluter Kult in der Gaming-Szene. Damals das modernste, was der Markt in dieser Form zu bieten hatte.
Die Entwicklung der Konsolen nahm aber auch abseits von Nintendo rasant zu und stand im direkten Konkurrenzkampf zu den Computern. Allen voran hier der Commodore 64 und 128D, die neben dem Spielen von Games auch beispielsweise Möglichkeiten zum Programmieren mitbrachten. Doch mit der steigenden Popularität und Beliebtheit der Konsolen und PCs kamen auch die Probleme.
Gaming im Fokus - plötzlich Schuld an allem?
Die 90er Jahre waren ein erster Höhepunkt für das Gaming. Es war die Zeit, in denen moderne Spiele zur Alltagsbeschäftigung und zum Thema unter den jungen Menschen wurden. Ob Strategie, Rollenspiele, Rennsimulationen oder auch Shooter, alle Interessensgebiete wurden bedient. Doch gerade die Shooter rückten schnell in den Fokus. Immer wieder wurden Spiele dieser Art in den Medien kritisiert und als Gewaltverherrlichung angesehen. Trauriger Höhepunkt wurde dann am 20. April 1999 erreicht. Als zwei Schüler der Columbine High-School insgesamt 12 Schüler, einen Lehrer und sich selbst töteten und 24 weitere Personen verletzten. Der Amoklauf wurde zum Symbol für die Brutalität in sogenannten Killerspielen und sollte deutlich machen, wie stark solche Spiele die Kinder und Jugendlichen beeinflussen konnten. An dieser Stelle hätte die Geschichte des Gamings auch ihr schnelles Ende finden können, so intensiv war die Kritik. Doch es kam anders.
Neue Strukturen und kommerzielle Wege
Spiele, in denen viel Gewalt herrscht, stehen auch heute noch oft im Fokus und werden kritisch beäugt. Enlisted ist beispielsweise ein solcher Shooter, der hin und wieder in ein negatives Licht gerückt wird oder werden soll. Allerdings hat sich das Thema Gaming deutlich ausgeweitet und durch viel Marketingarbeit der Unternehmen in der Gesellschaft etabliert. Schließlich gibt es ja auch Games, wie Sunrise Village, welche als reine Abenteuerspiele und nicht als Shooter betrachtet werden können. Casinos ohne 1€ Limit sind beispielsweise hier zu finden, die ebenfalls nichts mit Shootern zu tun haben. Also man sieht schon, dass sich das Zocken in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt und das gleichzeitig.
Dazu kommen die modernen Strukturen, wie Ligen oder auch große Turniere, die meist von großen Unternehmen organisiert werden. Selbstverständlich spielt hier auch die Kommerzialisierung eine wichtige Rolle. Während man früher noch ein bisschen Spaß am heimischen Bildschirm hatte, sitzt man heute vielleicht in einer riesigen Halle vor zehntausenden Zuschauern. Die Welt des Gamings ist im Prinzip gleichgeblieben, nur das Umfeld hat sich deutlich verändert. Diese Veränderung bringt Vor- aber auch Nachteile mit sich. Eines ist aber ganz sicher. Auch an diesem Punkt wird das Gaming nicht stehen bleiben. Es wird wieder neue Dinge geben, die kommen und man darf gespannt sein, welche Türen sich dann öffnen.