KI im Gaming: Revolution oder Risiko?
02.09.2023 - Die Gaming-Branche ist als besonders technologieaffin und wandlungsfähig bekannt. Der neueste Digitalisierungstrend rund um die Künstliche Intelligenz könnte die gesamte Branche also ziemlich schnell verändern. Doch ist die KI beim Gaming nun Revolution oder Risiko?
KI im Gaming: Großes Potenzial für Entwickler
Spiele für Konsolen zu entwickeln, hat sich im letzten Jahrzehnt als eine immer schwieriger werdende Aufgabe herauskristallisiert. Während die Ansprüche an Grafiken und die Möglichkeiten im Game noch vor zehn Jahren sehr beschränkt waren, gibt es heute immer mehr Anforderungen an die Publisher. Dies macht es den Entwicklern wie Ubisoft oder EA aber auch Anbietern von Casino-Spielen wie Mr Vegas Casino natürlich schwer, sich auf Perfektionismus und eine ausgefeilte Story sowie eine bestmögliche User-Experience zu konzentrieren.
Dies gilt vor allem für Spiele, die jedes Jahr einen neuen Ableger erhalten. Doch auch Ikonen unter den Spielen wie Grand Theft Auto, Far Cry oder The Witcher erscheinen in immer größeren Abständen, da die Entwicklungsphase besonders zeit- und auch personalintensiv ist.
Mithilfe von KI könnten künftig nicht nur Fehlerquellen vermieden, sondern auch einfache Programmierungen für das Spiel übernommen werden. Dies würde den Entwicklern einiges an Zeit, aber auch an Geld sparen. Gleichzeitig wäre das Entwickler-Personal nicht mehr an „stupide“ und einfache Programmieraufgaben gebunden, sondern hätte mehr Zeit, um sich auf die Perfektion und das Storytelling zu konzentrieren.
Kameraden und Gegner werden intelligenter
Egal, ob Sportsimulation oder Ego-Shooter. In vielen Games wird der Spieler bereits seit vielen Jahren von KI unterstützt oder muss diese bekämpfen beziehungsweise besiegen. Die Simulation von Laufwegen, Angriffen und Verteidigungen ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie KI schon seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird.
Nun gab es aber in der Vergangenheit oft das Problem, dass diese programmierten Abläufe von Partnern und Gegnern immer wieder gleich abgespult wurden. Die computergesteuerten Mitspieler oder Gegner haben nicht aus dem Verhalten des Spielers gelernt, weswegen eine individuelle Anpassung der Schwierigkeit oft nicht möglich war. Gleichzeitig wurde das Singleplayer-Spielerlebnis oft durch schlecht programmierte KI getrübt.
Dies hat einerseits sicherlich dazu beigetragen, warum das Spielen mit und gegen echte Menschen so an Beliebtheit gewonnen hat. Die Aktionen des Gegenübers waren stets unvorhersehbar und das eigene Können konnte wirklich unter Beweis gestellt werden. Mit dem Fortschritt der KI im Gaming könnte sich dieser wesentliche Vorteil von Online-Multiplayer-Gaming aber durchaus schmälern.
Das Online-Gaming muss nicht leiden
Auf den ersten Blick könnte man nun meinen, dass der Einsatz von künstlicher Intelligenz dem Online-Gaming schaden könnte. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Denn KI dient auch dazu, um die User-Experience zu verbessern.
Viele Online-Games werden alleine gespielt und werden von einer handlichen Benutzeroberfläche und Analyse des Spielverhaltens zur Verbesserung der Gaming-Erfahrung profitieren. Zeitgleich kann das Multiplayer-Gaming die nächste Stufe erreichen. Denn wenn Spieler bereits im Singleplayer auf intelligente, aber computergesteuerte Gegner treffen, können die eigenen Fähigkeiten deutlich intensiviert werden.
Intensiveres Gaming: Kann die Realität ersetzt werden?
Gaming wird bereits seit mehreren Jahren kritisch betrachtet. Es kann dazu beitragen, dass Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene sich von der Außenwelt isolieren und zunehmend mehr Zeit vor dem Bildschirm verbringen und in die virtuelle Welt eintauchen. Durch das Erstellen eigener Charaktere, dem Erfüllen von zahlreichen Missionen und dem Schaffen von Traumwelten hat das Gaming einen ganz besonderen Bann auf zahlreiche Menschen jeglichen Alters.
Durch die KI wird das Spielerlebnis in Zukunft vermutlich deutlich intensiver und gleichzeitig auch persönlicher werden. Dabei könnten auch zusätzliche Techniken wie VR-Brillen eine noch größere Bedeutung erlangen. Grundsätzlich ließe sich rein theoretisch durch ein Game mit KI-basierten Figuren eine reale Welt simulieren. Bereits jetzt gibt es Sandbox-Spiele, welche dem Nutzer eine „echte“ Interaktion mit den Figuren ermöglichen. So können individuelle Fragen individuell beantwortet werden und an sich gibt es keine Rahmenbedingungen mehr, welche durch vorgefertigte Fragen und Antworten durch den Spieleentwickler gegeben werden.
Der Faktor Mensch wird im Spiel nicht ersetzbar sein
Der Faktor Mensch ist und bleibt beim Entwickeln von Spielen (noch) absolut wichtig. Auch wenn die KI bereits Konversationen simulieren und individualisieren kann, fehlt es dennoch oft an einer Prise Menschlichkeit. Emotionen und Gefühle wirken derzeit noch recht kryptisch, wenn sie von der KI geschaffen wurden. Klar ist, dass KI ohne Menschen derzeit noch nicht funktioniert. Das ist auch in der technisch fortschrittlichen Gaming-Branche der Fall. Dies ist an und für sich auch gut so. Denn immerhin soll die Künstliche Intelligenz den menschlichen Horizont ja nie verdrängen, sondern ihn einfach nur erweitern und unterstützen.