Entstehungs-Tagebuch des GothorumFleecys
16.05.2012 - PixelPlayings Top-Grafiker und 3D-Koryphäe Ralf Ossig lässt sich mächtig über die Schulter schauen: Er zeigt in 6 Schritten, wie er einem von Spielern entworfenen und gewählten Spielcharakter erstellt und in das Browsergame Fleecys integriert. Damit startet die Produktionsphase der Community-Aktion Wünsch Dir einen, wo kreative Fleecyaner eigene Charakter-Ideen einbringen konnten.
Die Gewinnerin der Community-Aktion steht fest. Cindy Blechschmidt’s GothorumFleecy gewinnt mit 1379 Stimmen Vorsprung und ist somit der beliebteste Entwurf der Fleecys-Spielergemeinschaft.
Seit Beginn des Wettbewerbs konnten kreative Fleecyaner ihre Beiträge einsenden. 240 Einsendungen sind eingegangen, davon haben es 79 das Voting geschafft. Die Macher von Fleecys waren schlichtweg begeistert, mit welchem Enthusiasmus und Einfallsreichtum die Spielerinnen und Spieler neue Typen zeichneten und entwarfen. Das darauffolgende Voting endete heute um 14:00.
„Jeder einzelne Charaktertyp der zahlreichen Einsendungen bietet eine Herausforderung für uns. GothorumFleecy werde ich meine besondere Aufmerksamkeit schenken“, kommentiert Ossig. „Vor der Umsetzung des Typs müssen wir uns genau in die Lage des Erfinders versetzen, die Entwürfe wirken lassen, den Text studieren. Nur so können wir auch die entsprechende Stimmung in den Charakter einbringen.“
Denn so ein Charakter ist bei weitem nicht nur ein Fellknäuel. Neben seiner emotionalen Seite muss die Produktion eines Typs mehrere Stufen durchlaufen:
Nachdem der Fleecy eine Identität erhalten hat – Herkunft und Vergangenheit, Vorlieben und Charaktereigenschaften - wird eine aussagekräftige Konzept-Zeichnung mit den Schwerpunkten „Wie gestaltet sich der Hintergrund“ und „wie verändert sich Fleecys Wesen im Alter“ erstellt. Der Löwenanteil der Produktion liegt in der 3D-Umsetzung. Jeder Charakter wird in einer virtuellen 3D-Umgebung aus Polygonen „modelliert“. Dem Modelliervorgang folgen die Einstellung von Texturen und Oberflächen-Beschaffenheiten, sowie die korrekte Beleuchtung der Szene. Haare werden in 3D frisiert, das passende Augenpaar erstellt. Den letzten Schliff bildet die finale Komposition, die Nachbearbeitung von Farben und Effekten. Doch wie altert ein Fleecy oder wie entstehen seine Launen?
Erster Eintrag in Text und Bild im Entstehungs-Tagebuch des GothorumFleecys kommt übermorgen, am 18.05.2012 um 18:00 mit dem Entwicklungsschritt „Konzeptzeichnung und Vorbereitung auf die 3D-Produktion“. Wir werden alle sechs Entstehungs-Tagebuch Einträge in dieser News unterbringen. Schaut also wieder vorbei!
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Konzeptzeichnung und Vorbereitung auf die 3D-Produktion
Für heute haben wir einige Konzept-Zeichnungen vorbereitet. Diese dienen als Grundlage zur weiteren Entwicklung des Fleecys. Die Zeichnung kann im Vorfeld schon viele Unklarheiten ausräumen, gerade, wenn in einer Produktionslinie mehrere Grafiker arbeiten.
Der Konzept-Artist hat zunächst die vorhandenen Entwürfe von Cindy Blechschmidt eingehend analysiert. So hat er Elemente getrennt, die aus Sicht der textlichen und bebilderten Vorlage als eindeutig zu bestimmen sind. Um dem 3D-Artist die Arbeit leichter zu machen, werden diese getrennten Elemente in Kategorien wie Umgebung oder Kulisse, Charakter und Zubehör oder Accessoires gepackt. So können Elemente als Produktions-Objekte korrekt in die Planung mit aufgenommen werden.
Unser nächster Schritt ist die Visualisierung aus einer oder mehreren Perspektiven, bei komplexen Modellvorlagen aus 2-3 orthografischen (z.B. Seiten- oder Draufsicht) Ansichten. Für einfachere Modelle wie Schnuller, Schleifen o.ä. genügt meist schon ein schnelles Scribble.
Ausschnitt aus den Konzept-Zeichnungen für den GothorumFleecy
Am kommenden Montag um 18:00:
Viele kleine Flächen. Einrichtung der 3D-Szene und Erstellung der ersten Polygone für GothorumFleecy.
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Drahtgitterstadium der 3D-Modelle
Anhand der Konzeptzeichnungen können nun die ersten Modelle in 3D erstellt werden. Hierfür werden in einem professionellen 3D-Programm Formen modelliert. Der Modelliervorgang geschieht in einer 3D-Umgebung, wobei die Geometrie der Objekte zunächst grob erstellt und durch die Software verfeinert wird.
Ein geschultes Auge und die Konzeptzeichnung als Modelliervorlage im 3D-Raum: Der 3D-Artist übernimmt die Formen der Zeichnung und erzeugt die ersten Polygone. Die hier beschrieben Polygone sind geschlossene Vierecke, wobei jedes eine Fläche bildet. „Aneinander gekettet“ ergeben diese Flächen die grobe Geometrie beispielsweise der Umgebung (siehe Abbildung). Die nun entstandenen Objekte können frei im Raum gedreht werden, sie besitzen Breite, Höhe und auch Tiefe. Somit kann der Artist die fertiggestellten Objekte frei in einer 3D-Szene positionieren.
Erste 3d-Geometrie des GothorumFleecys und seiner Umgebung
Dieses geschieht nun mit allen Elementen der Umgebung, des Fleecys und der Accessoires. Natürlich werden Bereiche, die im Entwurf eher eine Nebenrolle spielen und möglicherweise nur bedingt sichtbar sind, entsprechend der Sicht angepasst modelliert. Die Produktionszeit würde sonst alle Rahmen sprengen.
Am kommenden Mittwoch um 18:00:
Geshadete Modelle (Texturkoordinaten angelegt) + Unwrap-Mesh
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Geshadete Modelle (Texturkoordinaten angelegt) + Unwrap-Mesh
Die Modellierarbeit neigt sich dem Ende, die Modelle werden im 3D-Raum platziert. Das „Drahtgitter“ der Geometrie wird mit „Haut“ überzogen. Virtuelle Leuchtquellen sorgen für Licht und Schatten.
Die fertige Geometrie der Objekte erhält nun eine Oberflächenstruktur. Zur Einstellung der korrekten Beleuchtung ist diese zunächst grau mit nur geringen Material-Eigenschaften. Das bedeutet, das Material reagiert gerade mal mit einem sehr diffusen Glanz auf die virtuellen Lichtquellen. Diese wiederum werden je nach Bedarf nahezu mathematisch in der 3D-Umgebung berechnet.
Die 3D-Modelle des GothorumFleecys in einer virtuellen Umgebung mit physikalischen Leuchtquellen
Der nächste Schritt ist nun die Gestaltung der Oberflächen der verschiedenen Objekte. Der Steinboden, der in der Fleecy-Perspektive leicht zu sehen ist, besitzt zum Beispiel eine leicht raue Struktur. Wir müssen jedoch der Geometrie genau angeben, wo sich die Positionen der Strukturen auf den einzelnen Objekten befinden. Dafür wird wie im Beispielbild die Geometrie „aufgeschnitten“.
Am kommenden Freitag um 18:00:
Im Auge des Betrachters. Unser GothorumFleecy erhält das Augenlicht und kann das erste Mal Gefühle ausdrücken.
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Augen-Studie mit 3D-Einsicht
GothorumFleecy erblickt zum ersten Mal das Licht der Welt. Und das macht er mit leuchtenden Augen. Die Gefühlsregungen, die er z.B. durch mangelnde Pflege (wie Euch sicherlich bekannt ist :)) annehmen kann, müssen geplant und erstellt werden. Unser GewinnerFleecy hat wie jeder andere der kuscheligen Fellknäule mindestens 8 Gefühlsregungen. Und das pro Altersstufe.
Die Augen der Fleecys haben schon zu Anfang eine besonders große Zuwendung durch unsere Grafiker erhalten. Das Licht-Setup, gerade bei den Augen ist für uns sehr wichtig. Die Mimik der Fleecys gestaltet sich durch die Geometrie, die die Augen sozusagen umhüllt. Somit besitzt jeder Fleecy Augenlider und auch Brauen, mit denen er Gefühle ausdrücken kann. Diese werden mit Material-Eigenschaften belegt, wie Glanz, Rauheit, Reflektion usw.
Ausschnitt aus der Augenstudie des GothorumFleecys
Auch die Iris des Fleecys entscheidet einen Großteil seines Charakters. Gerade im Frischling-Alter besteht der Fleecy aus ca. 75% Iris.
Am kommenden Sonntag um 18:00:
Jetzt wird’s kuschelig. So flauschig kann Fell in 3D sein – die Fell-Studie des GothrumFleecy.
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Fell-Studie
Die Produktion des GothorumFleecys geht in die flauschige Phase. Das kuschelige Fell, eines der Markenzeichen der Fleecys, wird mit einer separaten Berechnungs-Methode (Render-Engine) erstellt.
In einer 3D-Produktion ist es üblich verschiedene Grafikebenen zu erstellen, um eine größtmögliche Flexibilität bei der Grafikerstellung zu gewährleisten. So wird das Fell als eigene Ebenen-Komposition angelegt. Je nach Altersstufe verändert sich die Haarstruktur des Fleecys. Der GothorumFleecy hat weitgehend kuscheliges graues Fell, mit vereinzelten pink-lila Strähnen.
Das Fell des GothorumFleecys ist schön kuschelig. In dem flauschigen grauen Fell verstecken sich pink-lila Strähnen.
Die Wimpern des weiblichen Fleecys im Alter ab 45 Tagen werden ebenfalls in 3D erstellt. Sie „wachsen“ förmlich an den 3D-Lidern und bewegen sich mit der Mimik des Fleecys.
Am kommenden Dienstag um 18:00:
Am Anfang ist immer das Ei – Oder wie war das noch mal? Der Blick hinter die Fleecy-Eierschale.
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Veröffentlichung des finalen Ei-Bildes + Renderings von finalen Props
Es ist vollbracht. Die Produktion des GothorumFleecy ist abgeschlossen.
Nach tagelanger Produktionszeit freut sich das Fleecys-Team den fertigen GewinnerFleecy zu präsentieren. Nachdem die nun alle Bilddaten und Ebenen zusammengebaut worden sind, besteht der Fleecy aus fertigen Launen und diversen Altersstufen. Hier könnt ihr nun exklusiv einen ersten Blick riskieren, wie er als Frischling und Baby aussieht.
Quelle: Redaktion