Gilde 1400

Im Gespräch mit Reinhard Döpfer von Gameforge.

Gilde1400 ist das offizielle Browsergame zu dem PC Erfolgstitel Gilde von Jowood. Der Spieler schlüpft als Dynastiebegründer in das späte Mittelalter und muss vortan sein Leben in einer Welt bestreiten, in der Intrigen & Spionage zum Tagesgeschäft gehört. Dabei stehen 9 Berufe wie beispielsweise der Schmied, der Priester aber auch Dieb & Räuber zur Auswahl. Ambitionierte Spieler können außerdem in die Politik gehen und so Einfluß auf die Gesetze der Stadt nehmen und Amtsprivilegien nutzen.


GamesSphere: Hallo Reinhard! Danke, dass du dir Zeit für ein Interview mit uns genommen hast. Stell dich doch bitte kurz vor!

Reinhard: Hi! Mein Name ist Reinhard Döpfer und ich arbeite als Producer bei Gameforge.

GamesSphere: Wie seid ihr auf die Idee gekommen, Gilde 1400 zu entwickeln?

Reinhard: Unsere Geschäftsführung und unser Team waren bereits große Fans der erfolgreichen PC-Version. Die Mischung aus Wirtschaftssimulation, Aufbau-Strategie, Politik-Simulation und Rollenspiel schien auch besonders aufgrund der ausgeprägten sozialen Komponente perfekt geeignet für ein Online-Spiel. Tausende Mitspieler können daher in unserer mittelalterlichen Welt gemeinsam und gegeneinander um Ruhm und Reichtum kämpfen.

GamesSphere: Lass uns als erstes auf die Charaktereigenschaften eingehen. Was kannst du mir über die Fähigkeit „Handwerk“ erzählen?

Reinhard: Der Ausbau der Fähigkeiten ist wichtig um im Spiel schneller voran zu kommen. Je mehr Erfahrung man sich im Handwerk erwirbt umso geringer werden die Produktionszeiten und auch die Renovierungskosten.

GamesSphere: Die Fähigkeit „Rhetorik“ ?

Reinhard: Ein guter Rhetorikwert ist z.B. wichtig bei Wahlen. Je höher der Wert, desto größer die Chance eine Wahl zu gewinnen. Die Chance ein wirkungsvolles Pamphlete gegen einen anderen Mitspieler auszusprechen, beruht ebenso auf der Rhetorik. Es erhöht zu dem auch die Glaubwürdigkeit vor Gericht, sollte dich mal einer deiner Mitspieler anklagen.

GamesSphere: „Dunkelheit“ ?

Reinhard: Ein hoher Wert für „Dunkelheit“ ist wichtig für alle Gauner und Halunken, denn sie betrifft alle heimlichen Aktionen. Spionage und Sabotage brauchen einen gehörige Portion Verschleierung, damit man nicht gleich auffliegt.

GamesSphere: „Kampf“ ?

Reinhard: Ob man dem Gegner ehrenhaft von Angesicht zu Angesicht gegenübertritt oder ihn hinterrücks überfallt - der Erfolg von „unehrenhaften“ Aktionen beruht auf dieser Fähigkeit. Wer zum Beispiel ein paar starke Jungs anheuert, um einen unliebsamen Mitbürger verprügeln zu lassen, der sollte einen hohen Kampfwert besitzen.

GamesSphere: „Magiewissen“ ?

Reinhard: Magiewissen erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Benutzung von Artefakten, keine großen Kosten entstehen, das Artefakt nicht verbraucht wird und die Cooldown-Phase verkürzt oder gar nicht erst aktiviert wird.

GamesSphere: Welche Auswirkung hat das Attribut „Ansehen“ auf meinen Charakter ?

Reinhard: Das Ansehen in der Bürgergemeinschaft ist Voraussetzungen für einige Aktionen im Spiel und hilft auch sehr Wahlen und Gerichtsprozesse für sich zu entscheiden.

GamesSphere: Als Mann mit großen Zielen muss man auch auf seinen Namen achten. Hier gibt es die Möglichkeit Titel zu erwerben. Angefangen vom einfachen Bürger bis zum Baron oder auch Graf. Doch was bringen mir Titel wirklich. Ergeben sich hierdurch dem Spieler neue Möglichkeiten?

Reinhard: Ja, Titel sind in der Tat sehr wichtig im Spiel. Sie erhöhen dauerhaft das Ansehen des Spielers und sind für das erlangen bestimmter Ämter auch Grundvoraussetzung. Als einfacher Bürger bringt man es nicht weit in der Standeshierarchie.

GamesSphere: Wie auch in dem PC-Spiel bietet Gilde 1400 eine riesige Auswahl an Waren die gekauft und verkauft werden können. Während einige Produkte nur der Weiterverarbeitung dienen, dienen andere dazu die Werte meines Charakters temporär zu verbessern. Gedichte, Plamphete, Dünnbier und Starkbier sind nur wenige Beispiele. Erzähl uns doch bitte ein wenig darüber.

Reinhard: Diese Unique Items werden im Spiel als Artefakte bezeichnet. Die gilt es zuerst einmal in zwei Gruppen aufzuteilen, nämlich in die Produkte, mit denen ich eine Wirkung auf meinen eigenen Avatar erziele oder die, die ich auf meine Mitspieler anwenden kann. Dabei gibt es positive und negative Gegenstände. So steigert beispielsweise ein Artefakt den Angriffsschutz des eigenen Charakters und ein anderes senkt das Ansehen eines Mitspielers, was kurz vor der Wahl in ein Ehrenamt schon einmal das berühmt Zünglein an der Wage sein kann. Der ‚Buff‘ oder ‚Debuff‘ hält unterschiedlich lange und es gibt im Anschluss eine Cooldownphase, die die Anzahl der Anwendungen regelt.

GamesSphere: In Gilde 1400 ist es die Aufgabe des Spielers seinen eigenen Betrieb zu entwickeln, zu betreiben und möglichst bald zu expandieren. Erzähl uns doch bitte wie man sich das vorzustellen hat.

Reinhard: Der Spieler beginnt mit einem einfachen Betrieb und kann diesen nach und nach ausbauen und somit die Produktivität und das Angebot des Betriebes steigern, bzw. erhöhen. Aus der normalen Kapelle wird so im Laufe des Spiels ein Kloster oder ein Gottesacker. Damit verbunden ändern sich auch die Produkte, die man in dem Betrieb herstellt. Darüberhinaus gibt es viele Upgrademöglichkeiten für den eigenen Betrieb. Angefangen von der Erhöhung der Stückzahlen bis hin zur Erhöhung der Lagerkapazität. Und wenn einem der alte Betrieb keinen Spaß mehr macht, lernt man einen neuen Beruf und baut sich einen neuen Betrieb auf. Man kann aber auch mehrere Berufe ausüben und sein Imperium mit den unterschiedlichsten Betrieben schmücken.

GamesSphere: Die Politik ist in 3 Ebenen aufgeteilt: Weltliche Ämter, Krichliche Ämter und erstmals neu: die Schattenämter. Erzähl uns doch bitte mehr darüber.

Reinhard: In den weltlichen Ämtern findet man Ämter wie die des Bürgermeisters, Staatsanwalt oder Kämmerer. Bei den kirchlichen Ämtern treffen wir auf den Bischoff, den Kaplan oder den Großinquisitor. Und zu guter Letzt die Schattenämter mit Positionen wie dem Oberboss, dem Straßenboss oder dem Verbrechergenie. Jedes Amt sichert dem Spieler eine festes Amtseinkommen pro Runde. Doch das richtig interessante an den Ämtern sind die Privilegien. So steht es dem Staatsanwalt frei zu bestimmen, wer im Kerker einsitzt. Der Kaplan kann das Ansehen seiner Mitbürger durch Segnungen steigern oder das Verbrechergenie Gauner aller Art um sich versammeln und zwielichtige Aktionen planen.

GamesSphere: In welchen Abständen finden politische Wahlen statt ?

Reinhard: Zurzeit finden die Wahlen alle 12 Stunden statt.

GamesSphere: Während meines Tests ist mir aufgefallen das die Wahlunterstützung des Amtsernenners und Wahlspenden nur sehr geringen Einfluß auf die Wahlchance haben, wohingegen ein Gedicht, durch das das Ansehen meines Ziels um 7 steigt, wesentlich mehr Erfolg verspricht. Warum ist das so ?

Reinhard: Das beruht auf der Formel, die hinter der Wahl steckt. Ich werde nicht die genaue Formel verraten aber Ansehen, Wahlspende, Amtsernenner & Rhetorik sind die beeinflussenden Faktoren auf die Wahrscheinlichkeit dass ich eine Wahl gewinne. Dabei sei aber angemerkt, das die Wahlen wie im richtigen Leben ‚frei und geheim‘ sind. Da kann das Endergebnis auch schon mal überraschen.

GamesSphere: Es ist möglich andere Spieler vor Gericht anzuklagen. Hierzu benötigt man jedoch erstmal die nötigen Beweise und damit verbundenen Beweispunkte. Was kannst du uns darüber erzählen?

Reinhard: Richtig, um jemanden anzuklagen, benötigt man entsprechende Beweispunkte. Um diese zu erhalten, setzt man z.B. Spione auf das „Ziel“ an. Hat man genug Beweise in der Hand, kann man den Mitspieler anklagen. Als Großinquisitor kann man jedoch auch Gerüchte in die Welt setzen, die wiederum zu einer Anklage des betroffenen Spielers führen können. Das ist der nette Nebeneffekt der Amtseigenen Priviliegien.

GamesSphere: Eine Wirtschaftssimulation hat sehr viel mit Zahlen und Statistiken zu tun. Läuft der Spieler da nicht in Gefahr den Überblick zu verlieren?

Reinhard: Wenn man es falsch angeht … ja, definitiv. Wir haben versucht den Einstieg für „Nicht-Gilde-Kenner“ so einfach wie möglich zu machen und dann langsam die Komplexität zu steigern. Ich denke dass uns das gut gelungen ist und wir werden weiter an der Verbesserung der Übersicht arbeiten oder den Einstieg noch leichter machen. Komplex wird’s im mittleren Abschnitt des Spiels auf jeden Fall, was aber auch gut so ist. Ein Spiel ohne Herausforderung wäre schnell langweilig.

GamesSphere: Der Spieler kann im Laufe der Zeit neue Berufsränge erreichen. Was für Vorteile bringt ein Ranganstieg mit sich?

Reinhard: Dadurch dass ich meinen Beruf verbessere, kann ich z.B. immer hochwertigere Produkte herstellen oder bestimmte Upgrades meines Betriebes durchführen.

GamesSphere: Ist es möglich „Bündnisse“ mit anderen Spielern zu formen? Wenn ja, gibt es hier Besonderheiten in Bezug auf Aufgaben oder ergeben sich auch noch andere Möglichkeiten bzw. Vorteile?

Reinhard: Ich kann mit anderen Spielern „Freundschaften“ eingehen und diese somit zu meiner Buddyliste hinzufügen. Wenn ich mit ihnen gemeinsame Aktionen plane, was durchaus gewollt und möglich ist, kann ich schon einiges an Staub in der Stadt aufwirbeln ;). Wir werden bald das Feature der Gildenfunktion nachziehen, dann wird’s noch mehr Möglichkeiten geben und sind wir mal ehrlich, was wäre die GILDE ohne Gilden ;).

GamesSphere: Möchtest Du noch abschließend etwas zu Gilde 1400 sagen ?

Reinhard: Gerne! Ich will mich bei allen Gilde-Fans bedanken, die bereits zahlreich unsere Server bevölkern und die Spielwelt mit viel Leben anreichern. Das Entwicklerteam und die Gamedesigner freuen sich sehr, dass unser Spiel so gut aufgenommen wird und wir viel positives Feedback bekommen. Dafür Danke!

GamesSphere: Ich danke recht herzlich für das Interview und wünsche viel Erfolg!