Online-Gaming: Eine sichere Sache für Hacker?
04.10.2023 - Egal, ob du nur gelegentlich oder regelmäßig Online-Gaming betreibst: unterschätze nicht die Gefahr für die eigene Cybersicherheit, die dieses Hobby mit sich bringt. Denn mit der Beliebtheit von Online-Gaming steigt auch die Anziehung für Hacker. Im Folgenden erfährst du alles über gängige Cyberbedrohungen im Gaming-Bereich und erhältst praktische Tipps, wie du dich schützen kannst.
Kontodiebstahl
Stell dir vor, du loggst dich beim Konto deines Online-Games ein, nur um festzustellen, dass sich jemand unbefugt Zutritt verschafft und Daten von dir gestohlen hat. Möglicherweise sind all deine Fortschritte weg; den Charakter, den du erschaffen hast, gibt es nicht mehr. Das ist der Alptraum jedes Spielers.
Um Kontodiebstahl zu begehen, bedienen sich Hacker oftmals Phishing. Das bedeutet, sie fälschen E-Mails, mit denen sie durch einen falschen Vorwand versuchen, dich auf eine ebenfalls gefälschte Webseite zu locken. Gibst du dort deine Zugangsdaten ein, kann der Kriminelle sie stehlen und erhält Zugriff zu deinem Konto.
Deshalb ist es umso wichtiger, dass du eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivierst, sodass beim Login von einem unbekannten Gerät ein zusätzlicher Code notwendig ist, der per SMS oder App generiert wird. Selbst wenn es Unbekannten gelingt, an deine Zugangsdaten zu gelangen, schützt dich diese zusätzliche Sicherheitsschicht.
Außerdem solltest du starke und individuelle Passwörter für all deine Konten wählen. Ein Passwort-Manager, zum Beispiel eine Plattform wie NordPass, kann dir dabei helfen, deine Zugangsdaten zu speichern und zu verwalten. Darüber hinaus unterstützt er dich dabei, komplexe Kennwörter zu erstellen.
Allgemein gilt: Passwörter sollten aus mindestens 12 Zeichen bestehen und Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen beinhalten.
Gefahr durch Malware
Malware ist ein Sammelbegriff für alle möglichen Arten von Schadsoftware. Beim Online-Gaming lauert Malware zum Beispiel als Anhang in den zuvor genannten Phishing-Nachrichten. Du kannst es aber auch versehentlich beim Download von anderer Software auf deinen Computer herunterladen.
Vorsicht ist vor allem beim Download auf gefälschten Webseiten geboten. Cyberkriminelle könnten die Webseite eines Entwicklers nachahmen, um dort ein Online-Game günstiger oder gratis anzubieten. Lädst du dir das vermeintliche Spiel herunter, installierst du stattdessen Malware auf deinem Gerät. Auch App-basierte Spiele, die du im App Store oder Google Play Store erwerben kannst, könnten gefälscht sein und Schadsoftware beinhalten.
Achte stets darauf, Games nur aus offiziellen Quellen herunterzuladen und nutze auf deinen Geräten eine Antivirensoftware, die Malware rechtzeitig erkennen kann. Auch ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) ist je nach Anbieter mit einer Malware-Funktion ausgestattet.
DDoS-Attacken
Bei DDoS-Angriffen wird eine Webseite oder ein System mit Anfragen bombardiert, um sie zum Absturz zu bringen. Beim Online-Gaming könnte damit zum Beispiel ein Server angegriffen werden, so dass das Spiel zum Stillstand gebracht wird. Hacker können aber auch gezielt Spieler auswählen, um diese außer Gefecht zu setzen und ein Online-Game zu manipulieren.
Mit einem VPN kannst du dich schützen, denn es verbirgt deine IP-Adresse und macht es so Angreifern fast unmöglich, dich anzugreifen, denn für einen DDoS-Angriff benötigen diese deine IP-Adresse.
Cybermobbing
Online-Attacken müssen nicht immer Datenklau als Ziel haben oder finanziell motiviert sein. Mobbing und Belästigung können ebenfalls ein großes Problem im Bereich des Online-Gamings darstellen. Ein Beispiel ist das sogenannte Kill Stealing. Dabei geht es darum, die Anerkennung für das Töten eines Gegners zu erhalten, obwohl ein anderer Gamer die meiste Arbeit geleistet hat.
Zudem kann es in den Chats innerhalb des Spiels, ob schriftlich oder über das Headset, zu Beleidigung und Mobbing anderer Gamer kommen. Hierbei ist es wichtig, dass vor allem Jugendliche und Kinder wissen, dass es Möglichkeiten zum Blockieren von Spielern gibt, von denen das Mobbing ausgeht.
Auch Plattformen wie Discord, das bei Gamern äußerst beliebt ist, können Mittelpunkt von Cybermobbing sein.
Weitere Schutzmaßnahmen beim Online-Gaming
- Installiere regelmäßig Updates: Aktualisierungen der Software oder des Betriebssystems deines Computers bieten nicht nur neue Funktionen, sondern sie helfen, aktuell bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
- Vorsicht beim Teilen von persönlichen Informationen: Wenn du dich in Chats oder Foren aufhältst, dann teile nicht allzu freigiebig Informationen von dir, vor allem wenn du die Person am anderen Ende nur wenig oder gar nicht kennst.
- Speichere Spieldaten in der Cloud: Um zu vermeiden, dass versehentlich oder durch einen Cyberangriff dein Spielfortschritt verloren geht, speichere diesen parallel in der Cloud, falls diese Möglichkeit besteht.
- Melde Angriffe und Mobbing: Egal ob du Opfer einer Cyberattacke oder von Online-Mobbing geworden bist: Melde den Vorfall den Entwicklern oder sogar der Polizei.